Mentale Gesundheit

Es geht nicht darum in die Seele der Mitarbeitenden zu schauen

Psychische Belastungen und Erkrankungen in der Arbeitswelt ansprechen - ist das wirklich möglich?

Tatsächlich kann man diese Themen offen diskutieren, vorausgesetzt, man folgt ein paar grundlegenden Prinzipien. Die Dynamik der Gesellschaft spiegelt sich in Unternehmen wider, und aktuell zeichnet sich eine wachsende Offenheit im Umgang mit psychologischen Aspekten am Arbeitsplatz ab. Die Diskussionen rund um das Thema Burn-out haben gewissermaßen den Weg geebnet, um über psychische Gesundheit offener zu sprechen.

Natürlich besteht nach wie vor ein gewisses Tabu oder besser gesagt, eine gewisse Zurückhaltung. Doch gleichzeitig beobachtet man auch, wie dieses Tabu langsam schwindet und allmählich aufbricht. Es ist faszinierend zu erkennen, wie sich die Hemmschwelle reduziert und Raum für ehrliche Gespräche über psychische Befindlichkeiten geschaffen wird.

Die Zeit für Veränderung ist gekommen, und die Arbeitswelt entwickelt sich in Richtung größerer Sensibilität und Verständnis für diese wichtigen Themen.

Viele Menschen verbringen einen großen Teil ihres Lebens mit Erwerbsarbeit – deshalb ist ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld unabdinglich. Wir brauchen Investitionen in eine neue Kultur der Prävention in Bezug auf mentale Gesundheit. Außerdem müssen wir Stigmatisierung und soziale Isolation in der Arbeitswelt stoppen und sicherstellen, dass Arbeitnehmer*innen mit psychischen Erkrankungen geschützt und unterstützt werden.

Führungskräfte als Vorbilder 

Führungskräfte sind die wichtigste Stellschraube in Sachen (psychischer) Gesundheit am Arbeitsplatz. Aktuell geben mehr als sechs von zehn Befragten (63 Prozent) an, dass Führungskräfte eine große bzw. sehr große Bedeutung im BGM spielen, Tendenz deutlich steigend. Führungskräfte tragen nicht nur Verantwortung für ein Team, sie sind auch gleichzeitig Vorbild. Eine Führungskraft, die ständig erreichbar ist und auch noch spätabends Chatanfragen und Mails bearbeitet, fördert damit nicht die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gesunde Führung in der agilen Arbeitswelt bedeutet vielmehr "Empowerment", also die Mitarbeitenden fachlich aber auch auf persönlicher Ebene in ihrer Eigenverantwortung zu stärken und selbst als positives Vorbild voranzugehen.

Herausforderung Homeoffice 

Eine der größten Herausforderungen der Chefinnen und Chefs ist das gesunde Führen auf Distanz. Wie halte ich Kontakt zu den Mitarbeitenden im Homeoffice? Wie kann auch auf Entfernung eine positive Team- und Unternehmenskultur etabliert und aufrechterhalten werden? Beim vielen Unternehmen gehört mitlerweile ein Mix aus Präsenz und Homeoffice zur Arbeitskultur. Wir haben festgestellt, dass zwischenmenschliche Kontakte in Präsenz, informeller Austausch oder auch gemeinsame sportliche Aktivitäten wichtig sind für ein gesundes und erfolgreiches Arbeitsleben und eine positive Unternehmenskultur. Für uns im DHM™ heißt das: Wir planen Gesundheitsangebote zweigleisig und denken virtuelle Workshop- oder Beratungsangebote weiterhin mit. Das gilt auch für unsere psychosoziale Beratung, die Mitarbeitende jederzeit in Anspruch nehmen können.   

WHO und ILO fordern neue Maßnahmen zur Bewältigung psychischer Probleme am Arbeitsplatz

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) fordern konkrete Maßnahmen, um psychische Gesundheitsprobleme in der arbeitenden Bevölkerung anzugehen.

12 Mrd. Arbeitstage pro Jahr gehen Schätzungen zufolge weltweit aufgrund von Depressionen und Angstzuständen verloren, was zu weltweiten Kosten von fast 1 Billionen USD jährlich führt. Diese Problematik ist Gegenstandaktueller Publikationen – der WHO-Leitlinien zu psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz und ein davon abgeleitetes gemeinsames Policy Brief von WHO und ILO. 

Die neuen WHO-Leitlinien  empfehlen Maßnahmen, um Risiken für die psychische Gesundheit, wie zum Beispiel Überlastung, negatives Verhalten und andere Stressfaktoren bei der Arbeit zu adressieren. Erstmalig empfiehlt die WHO auch umfassende Fortbildungen für Manager*innen, um ihre Fähigkeit zu stärken, stressbehafteten Arbeitsumgebungen vorzubeugen und angemessen auf Mitarbeiter*innen in Notlagen eingehen zu können.

Jeder Mensch hat in seinem Leben neben vielen guten Zeiten auch seelische Tiefs. Als Führungskraft kennen Sie das von Ihren Mitarbeitenden. Oft sind die Auswirkungen am Arbeitsplatz überschaubar und vorübergehend. Wenn psychische Belastungen bei Mitarbeitenden jedoch länger andauern und keine positive Entwicklung zu erkennen ist, sollte mit den Betroffenen gesprochen werden.

Müssen Sie sich dazu mit psychischen Belastungen auskennen? Nein – Sie sind Führungskraft bzw. Personalverantwortliche und kein Arzt oder Ärztin und haben keine therapeutische Ausbildung. Bleiben Sie in Ihrer Rolle; denn gerade im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitenden kommt es darauf an, die Führungsaufgabe, in dem Fall die Fürsorgepflicht, wahrzunehmen. Mit dem Ziel, Mitarbeitende zu unterstützen und die dahinterliegenden Probleme zu lösen, um möglichst bald wieder zur vollen Arbeitsleistung zurückzukehren.

Als Arbeits- und Organisationspsychologe unterstütze ich Sie gerne bei allen Fragen zu psychischen Belastungen und psychischer Gefährdungsbeurteilung.

Erste Hilfe Gesprächsleitfaden

Weiterbildung zum(r) Diversity Health Manager:in

DH Manager kümmern sich um die Vielfalt im Unternehmen. Um Generationen und Kulturen und deren mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.

Die Weiterbildung richtet sich an alle Präventionsfachkräfte:

Betriebsärzte:innen
Sicherheitsfachkräfte
Gesundheitsmanager:innen
Gesundheitslotsen:innen
BEM Koordinator:innen

Wir freuen uns auf Sie!

Wir helfen Ihnen gerne, die für Ihr Unternehmen passenden Maßnahmen zu definieren. Rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns eine E-Mail! Wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.

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