27 October 2021

Schaffung alternsgerechter Arbeitsplätze

Arbeit bezeichnen wir dann als alternsgerecht, wenn sie vom Erwerbseinstieg bis zum Erreichen des Renteneintrittsalters ausgeübt werden kann, ohne dass sie (dauerhaft) schädigende Einflüsse auf die körperliche, geistige und soziale Gesundheit der Arbeitenden hat. Alternsgerechte Arbeit soll auch einen Beitrag leisten, die Anzahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen.

Altersgerecht oder alternsgerecht: Wo liegt der Unterschied?

Das „n“ macht den Unterschied!

Altersgerechte Maßnahmen

richten sich gezielt an eine spezifische Altersgruppe. Sie berücksichtigen die Veränderungen der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit. Eine altersgerechte Arbeitsgestaltung passt beispielsweise die Arbeitsanforderungen an ältere ArbeitnehmerInnen dem geänderten Leistungsvermögen im Alter an.

Eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung

richtet sich an Jung und Alt. Sie verfolgt das Ziel, die Arbeitsfähigkeit für die gesamte Dauer des Erwerbslebens zu erhalten und zu fördern. Dabei sollen Unter- und Überforderung sowie dauerhafte Leistungseinbußen vermieden werden.

Maßnahmen des alternsgerechten Arbeitens sollen sicherstellen, dass Jüngere unterstützt

und Ältere produktiv und innovativ bleiben können. Der Ansatz der alternsgerechten

Arbeitsgestaltung ist vorbeugend (präventiver Ansatz).

Eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung umfasst daher ein Paket von Maßnahmen, das aufeinander abgestimmt und koordiniert sein muss.

Die Maßnahmen konzentrieren sich vor allem auf die Handlungsfelder Organisationsentwicklung, Arbeitsorganisation, Gesundheit und Weiterbildung.

  • Die Arbeitsorganisation berücksichtigt den gesamten Alterungsprozess aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Arbeitsanforderungen, Arbeitsabläufe und betriebliche Karrieremöglichkeiten nutzen das Potential der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jeder Lebensphase.
  • Der Betrieb beachtet neben allgemeinen auch alterskritische Unfall- und Gesundheitsrisiken.
  • Betriebliche Gelegenheits- und Unterstützungsstrukturen wirken erkannten Gefährdungen und strukturellen Benachteiligungen von Älteren und Jüngeren entgegen.

Menschen innerhalb einer Altersgruppe sind aber keineswegs homogen. Mit zunehmendem Alter nehmen auch die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Menschen gleichen Alters zu. Andere sozialdemografische Faktoren, z. B. Bildung, Geschlecht, Herkunft und damit verknüpfte Erwerbsverläufe, Lebensgeschichten und Wertorientierungen spielen eine wichtige Rolle.

Alternsgerechte Arbeit ist damit ein Element einer differenzierter werdenden Belegschaft in einer sich rasch verändernden Arbeitswelt.

Wir sorgen gemeinsam mit Ihnen dafür, dass Ihre älteren Kolleginnen und Kollegen bis zum letzten Arbeitstag – und darüber hinaus – fit und gesund bleiben!

Unser Schwerpunkt in der Praxis liegt dabei in der Schaffung neuer Arbeitszeitmodelle. In Verbindung mit arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen können so alternsgerechte Schichtmodelle entstehen, die langfristig dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit dienen.

Weitere Ziele sind:

  • Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung: Den Zielgruppen ist bewusst, dass durch alternsgerechte Arbeitsgestaltung ein sicheres und gesundes Arbeiten über den gesamten Erwerbsverlauf hinweg möglich ist.
  • Handlungsmöglichkeiten erkennen: Die Zielgruppen können die Situation im eigenen Betrieb überblicken und Handlungsmöglichkeiten zur Umsetzung alternsgerechter Arbeitsgestaltung erkennen.
  • Umsetzung im Rahmen der ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung 4.0: Die Zielgruppen sind fähig, den Gedanken der alternsgerechten Arbeitsgestaltung in die Gefährdungsbeurteilung zu integrieren.
  • Wissen vertiefen, systematisieren und vermitteln: Das Institut IGM vertieft und systematisiert ihr Wissen über den Zusammenhang von alternsgerechter Arbeit und Prävention und macht es den Betrieben über verschiedene Vermittlungswege zugänglich.


27 October 2021